Grammatik
Lektion 2
文法第二課
Allgemeine Informationen über das japanische Verb finden Sie in Lektion 1.
Hier geht es um weitere Flexionsformen des Verbs.
Negation des Verbs
ビールを飲みますか。 bīru o nomimasu ka. - いいえ、飲みません。 - iie, nomimasen. |
Trinken Sie Bier? -Nein, ich trinke kein Bier. |
Die Negation (Verneinung) des Verbs wird gebildet, indem die masu-Endung durch ein -masen (Aussprache etwa: ma'ßenn) ausgetauscht wird. Je nach Verbklasse können folgende Negationsformen entstehen:
Verbklasse | Lexikonform | dt. Bedeutung | masu-Form | Negation | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
弱V | 見る | miru | sehen | 見ます | mimasu | 見ません | mimasen | ||||
起きる | okiru | aufstehen | 起きます | okimasu | 起きません | okimasen | |||||
着る | kiru | anziehen | 着ます | kimasu | 着ません | kimasen | |||||
食べる | taberu | essen | 食べます | tabemasu | 食べません | tabemasen | |||||
開ける | akeru | öffnen | 開けます | akemasu | 開けません | akemasen | |||||
閉める | shimeru | schließen | 閉めます | shimemasu | 閉めません | shimemasen | |||||
強V | 買う | kau | kaufen | 買います | kaimasu | 買いません | kaimasen | ||||
行く | iku | hingehen | 行きます | ikimasu | 行きません | ikimasen | |||||
飲む | nomu | trinken | 飲みます | nomimasu | 飲みません | nomimasen | |||||
話す | hanasu | sprechen | 話します | hanashimasu | 話しません | hanashimasen | |||||
帰る | kaeru | zurückkehren | 帰ります | kaerimasu | 帰りません | kaerimasen | |||||
書く | kaku | schreiben | 書きます | kakimasu | 書きません | kakimasen | |||||
聞く | kiku | hören | 聞きます | kikimasu | 聞きません | kikimasen | |||||
読む | yomu | lesen | 読みます | yomimasu | 読みません | yomimasen | |||||
不V | 来る | kuru | herkommen | 来ます | kimasu | 来ません | kimasen | ||||
する | suru | tun, machen | します | shimasu | しません | shimasen |
Beispiele:
本を読みますか。 Lesen Sie Bücher? |
いいえ、読みません。 Nein, ich lese keine (Bücher). |
hon o yomimasu ka. iie, yomimasen. | ||
テレビを見ますか。 Sehen Sie fern? |
いいえ、見ません。 Nein, ich sehe nicht (fern). |
terebi o mimasu ka. iie, mimasen. | ||
魚を食べますか。 Essen Sie Fisch? |
いいえ、食べません。 Nein, ich esse keinen (Fisch). |
sakana o tabemasu ka. iie, tabemasen. | ||
お酒を飲みますか。 Trinken Sie Alkohol? |
いいえ、飲みません。 Nein, ich trinke keinen (Alkohol). |
osake o nomimasu ka. iie, nomimasen. | ||
大学へ行きますか。 Fahren Sie zur Universität? |
いいえ、行きません。 Nein, ich fahre nicht (zur Universität). |
daigaku e ikimasu ka. iie, ikimasen. | ||
家で勉強をしますか。 Lernen Sie zu Hause? |
いいえ、しません。 Nein, ich lerne nicht (zu Hause). |
uchi de benkyō o shimasu ka. iie, shimasen. |
Lösung:
はなしません、のみません、かきません、しません、おきません、しめません、あけません、ききません、かえりません、きません
Negiertes Perfekt des Verbs
新聞を読みましたか。 shinbun o yomimashita ka. Haben Sie die Zeitung gelesen? |
いいえ、読みませんでした。 iie, yomimasen deshita. Nein, ich habe sie nicht gelesen. |
Die Negation wird in die Perfektform gebracht, indem man die Endung -masen mit der Information deshita ergänzt.
Die so entstehende Form lautet: ~masen deshita (~ませんでした).
Verbklasse | Negation | Negation + Perfekt | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
弱V | 見ません | mimasen | 見ませんでした | mimasen deshita | ||
起きません | okimasen | 起きませんでした | okimasen deshita | |||
着ません | kimasen | 着ませんでした | kimasen deshita | |||
食べません | tabemasen | 食べませんでした | tabemasen deshita | |||
開けません | akemasen | 開けませんでした | akemasen deshita | |||
閉めません | shimemasen | 閉めませんでした | shimemasen deshita | |||
強V | 買いません | kaimasen | 買いませんでした | kaimasen deshita | ||
行きません | ikimasen | 行きませんでした | ikimasen deshita | |||
飲みません | nomimasen | 飲みませんでした | nomimasen deshita | |||
話しません | hanashimasen | 話しませんでした | hanashimasen deshita | |||
帰りません | kaerimasen | 帰りませんでした | kaerimasen deshita | |||
書きません | kakimasen | 書きませんでした | kakimasen deshita | |||
聞きません | kikimasen | 聞きませんでした | kikimasen deshita | |||
読みません | yomimasen | 読みませんでした | yomimasen deshita | |||
不V | 来ません | kimasen | 来ませんでした | kimasen deshita | ||
しません | shimasen | しませんでした | shimasen deshita |
Beispiele:
ニュースを聞きましたか。 nyūsu o kikimashita ka. Haben Sie die Nachrichten gehört? |
いいえ、聞きませんでした。 iie, kikimasen deshita. Nein, ich habe sie nicht gehört. |
|
家でご飯を食べましたか。 uchi de gohan o tabemashita ka. Haben Sie zu Hause etwas gegessen? |
いいえ、食べませんでした。 iie, tabemasen deshita. Nein, ich habe nicht gegessen. |
|
勉強をしましたか。 benkyō o shimashita ka. Haben Sie gelernt? |
いいえ、しませんでした。 iie, shimasen deshita. Nein, ich habe nicht gelernt. |
Lösung:
はなしませんでした、のみませんでした、かきませんでした、しませんでした、おきませんでした、しめませんでした、あけませんでした、ききませんでした、かえりませんでした、きませんでした
Subjektpartikel „ga“
どなたが日本へ行きますか。 donata ga nihon e ikimasu ka. |
Wer fährt nach Japan? |
ウェーパーさんが(日本へ)行きます。 webersan ga (nihon e) ikimasu. |
Herr Weber fährt (nach Japan). |
Im Japanischen wird zur Kennzeichnung des grammatischen Subjekts eines Satzes der Partikel „ga“ (が) eingesetzt. Dieser sogenannte Subjektpartikel wird relativ selten benutzt, da im normalen Sprachgebrauch das mit ihm markierte Nomen als besonders stark hervorgehoben empfunden wird („Ausgerechnet Herr Weber ...“, „Kein anderer als Herr Weber ...“). Umgekehrt verlieren durch die Benutzung dieser Partikel alle übrigen Satzteile wie z.B. das Objekt oder das Prädikat an Aussagekraft („fahren“ und „Japan“ werden unwichtig). In einem Satz wie „Herr Weber fährt nach Japan“ kann die Betonung je nach Kontext im Subjekt (Wer fährt? → Herr Weber), Prädikat (Was macht er? → er fährt) oder aber auch im Objekt der Ortsangabe (wohin fährt er? → nach Japan) liegen. Soll das Subjekt betont werden, würde man im Deutschen diesen Satzteil in der gesprochenen Sprache lautlich besonders stark hervorheben (Herr Weber fährt nach Japan). Nicht die Tatsache, dass Herr Weber das grammatische Subjekt des deutschen Satzes ausmacht, bedeutet automatisch, dass dieser Satzteil hervorgehoben ist, sondern es ist eben die außergewöhnliche Betonung. Im Japanischen erfüllt der Partikel „ga“ zwei Funktionen. Er zeigt an, dass das vorangehende Wort das grammatische Subjekt darstellt und gleichzeitig stark hervorgehoben ist.
Beispiele:
Oft beinhalten solche Subjektmarkierungen im Japanischen extrem starke Informationen, die im Deutschen nur durch zusätzliche Erklärungen des Kontextes zur Geltung kommen:
„Ausgerechnet Herr Honda kauft Wein.“
„Ich und kein anderer wird das Buch lesen.“
„Er persönlich hat gesagt.“
Diese „Extremfälle“ treten oft als Antwort auf eine Ergänzungsfrage auf. Die sog. W-Fragen (wer, wann, wo, wie, was etc.) fordern geradezu heraus, dass das Subjekt in der Antwort stark zur Geltung kommt (dare ga, doko ga, nani ga etc.).
beachte:
Das Stichwort „ga“ stellt in der japanischen Sprachwissenschaft ein gewaltiges Problem dar. Vor allem dann, wenn dieser Partikel zusammen mit dem im folgenden Kapitel dargestellten Partikel „wa“ behandelt wird. Da das vorliegende Lehrbuch immer die Sprachpraxis und nicht die sprachwissenschaftlich durchaus interessanten Bereiche in den Vordergrund stellt, versteht es sich von selbst, dass wir uns nicht mit allen Ausnahmen und Sonderformen im Bereich des „ga“ und „wa“ beschäftigen können.
Des Weiteren, wenn man es genau betrachtet, hat jeder Satz im japanischen ein „ga“, ohne Ausnahme, doch dieses ga ist meist unsichtbar.
Themapartikel „wa“ (は)
Neben dem Subjektpartikel existiert im Japanischen ein weiterer Partikel, der das Thema des Satzes angibt. Dieser Partikel lautet „wa“ und wird in der Hiragana Schreibung (は geschrieben und „wa“ [etwa: ua] ausgesprochen. Was dieser Themapartikel bedeutet, kann man am besten im Vergleich zum Subjektpartikel „ga“ darstellen:
„wa“ versus „ga“
Im Gegensatz zum „ga“, das nur das Subjekt hervorheben konnte, kann der Partikel „wa“ die Betonung auf die übrigen Satzteile verlagern.
本田さんはワインを買います。 | hondasan wa wain o kaimasu. | Herr Honda kauft Wein. | ||
私は本を読みます。 | watashi wa hon o yomimasu. | Ich pflege Bücher zu lesen. | ||
彼は見ました。 | kare wa mimashita. | Er hat gesehen. |
Wie ersichtlich, wurden durch die Markierung mit Hilfe des Partikels „wa“ jene Sätze, die vorher noch eine extrem starke Betonung im Subjektteil besessen haben, sozusagen neutralisiert. Je nach Kontext können die obigen drei
Sätze lauten:
Herr Honda kauft einen Wein. (Er klaut ihn nicht)
Herr Honda kauft Wein. (nicht Bier)
Ich pflege Bücher zu lesen. (nicht schreiben, sondern lesen)
Ich pflege Bücher zu lesen. (nicht die Zeitung)
Er hat gesehen. (nicht anstarren, sondern sehen)
Der Beispielsatz mit dem Bücher-Lesen macht insbesondere deutlich, dass durch die Markierung mit „wa“ das Bücher-Lesen als eine immer wiederkehrende Gepflogenheit verstanden wird. Dagegen bedeutet „watashi ga hon o yomimasu“ eher eine ganz spezielle, einmalige Situation.
Die jeweiligen Sätze mit „wa“ bieten jedenfalls eine ganze Palette von Übersetzungsmöglichkeiten, die vom Kontext bestimmt werden. Aus diesem Grunde wird das „wa“ sehr viel häufiger als der Subjektpartikel „ga“ verwendet. Das „wa“ wird als Themapartikel bezeichnet, da es den Teil des Satzes, der ihm voransteht, sozusagen als Thema heranzieht, um diesen Teil anschließend etwa durch ein Prädikat oder Objekt kommentieren zu lassen. In der herkömmlichen Übersetzung setzt man, wenn auch etwas holprig, gern die Form ein: „Was ... angeht, so ...“ (Was Herrn Honda angeht, so kauft er Wein; was mich anbelangt, so pflege ich, Bücher zu lesen etc.)
Ein japanischer Satz kann, wie bereits oben erwähnt, in bestimmten Fällen mit einem Subjekt versehen sein. Sehr viel häufiger aber ist der Satz mit einem Thema ausgestattet:
森さんは新聞を読みます。 | morisan wa shinbun o yomimasu. | Herr Mori liest Zeitung. | ||
私はコーヒーを飲みました。 | watashi wa kōhī o nomimashita. | Ich habe Kaffee getrunken. | ||
お酒はデパートで買います。 | osake wa depāto de kaimasu. | Den Sake kaufe ich im Kaufhaus. | ||
本田さんは家へ帰りますか。 | Honda-san wa uchi e kaerimasu ka. | Geht Herr Honda nach Hause? |
1. morisan ga terebi o mimasu. | (Herr Mori und kein anderer sieht fern.) | |
2. watashi wa sakana o tabemasu. | (Ich esse Fisch.) | |
3. hondasan ga piano o hikimashita. | (Herr Honda hat Klavier gespielt.) | |
4. dare ga nihon e ikimasu ka. | (Wer fährt nach Japan?) | |
5. kanojo wa bīru o nomimasen. | (Sie trinkt kein Bier.) | |
6. sensei wa kanji o kakimasen deshita. | (Der Lehrer hat keine Kanji geschrieben.) |
1. morisan ... terebi o mimasu. | (Herr Mori und kein anderer sieht fern.) | |
2. watashi ... sakana o tabemasu. | (Ich esse Fisch.) | |
3. hondasan ... piano o hikimashita. | (Herr Honda hat Klavier gespielt.) | |
4. dare ... nihon e ikimasu ka. | (Wer fährt nach Japan?) | |
5. kanojo ... bīru o nomimasen. | (Sie trinkt kein Bier.) | |
6. sensei ... kanji o kakimasen deshita. | (Der Lehrer hat keine Kanji geschrieben.) |
Lösung:
1. ga (wegen Hervorhebung des Subjekts)
2. wa (wegen Hervorhebung des Objekts)
3. ga (wegen Hervorhebung des Subjekts)
4. ga (Fragepronomen fragt nach dem Subjekt der Antwort)
5. wa (wegen Hervorhebung des Objekts)
6. wa (wegen Hervorhebung des verbalen Prädikats)
Abgrenzung mit „wa“
ビールは飲みません。 bīru wa nomimasen. | Bier trinke ich nicht. |
森さんは肉は食べません。 morisan wa niku wa tabemasen. | Fleisch pflegt Frau Mori nicht zu essen. |
Als zweite Funktion neben der „reinen“ Hervorhebung kann der Themapartikel zur Abgrenzung bzw. Unterscheidung eines Sachverhalts gegenüber einem anderen dienen. „Bīru wa nomimasen“ beinhaltet die Tatsache, dass der Sprecher andere Getränke bevorzugt (Bier trinke ich [zwar] nicht [, aber z.B. Wein]). Im zweiten Beispiel findet eine doppelte Thematisierung statt. Die Person wird zunächst eingeführt, als nicht zu stark hervorzuhebender Satzteil, aber immerhin unterschieden zu anderen Personen (hondasan, webersan etc.) und gleichzeitig erfolgt eine Eingrenzung ihrer Essgewohnheit. Im Hintergrund, verbal nicht ausdrücklich erwähnt, schwingt die Frage mit „Wie ist es mit anderen Nahrungsmitteln?“. Im Gegensatz zu einem Satz mit einem direkten Objekt „morisan wa niku o tabemasen“, der eine einfache Feststellung ist („was Frau Mori betrifft, so isst sie kein Fleisch“), zeigt der zweite Beispielsatz an, dass hier eine Kontrastierung zu anderen Dingen (hier: Nahrungsmittel) geschehen ist: „Was Frau Mori anbelangt, was Fleisch betrifft, so isst sie es nicht.“ Die meisten Sätze, die wir bisher gebildet haben, können mit Hilfe des Themapartikels neue nuancenreichere Informationen bekommen. Die bereits bekannten Partikeln ni, e, de, kara, made und einige weitere werden bei solchen speziellen Informationen entweder mit einem wa erweitert oder überlagert:
会社に行きます。 | kaisha ni ikimasu. | Ich gehe zur Firma. | ||
会社には行きます。 | kaisha ni wa ikimasu. | Zur Firma gehe ich schon, aber ... | ||
家へ帰りません。 | uchi e kaerimasen. | Ich gehe nicht nach Hause. | ||
家へは帰りません。 | uchi e wa kaerimasen. | Nach Hause gehe ich nicht, aber ... | ||
デパートで買いました。 | depāto de kaimashita. | Ich habe es im Kaufhaus gekauft. | ||
デパートでは買いました。 | depāto de wa kaimashita. | Im Kaufhaus habe ich es gekauft, aber ... | ||
日本から来ました。 | nihon kara kimashita. | Er ist aus Japan gekommen. | ||
日本からは来ました。 | nihon kara wa kimashita. | Aus Japan ist er schon gekommen, aber ... | ||
ひらがなまで書きます。 | hiragana made kakimasu. | Wir schreiben bis hin zu Hiragana. | ||
ひらがなまでは書きます。 | hiragana made wa kakimasu. | Bis hin zu Hiragana schreiben wir schon, aber ... | ||
本を読みます。 | hon o yomimasu. | Ich lese Bücher. | ||
本は読みます。 | hon wa yomimasu. | Bücher lese ich schon, aber ... | ||
森さんがします。 | morisan ga shimasu. | Herr Mori und kein anderer wird tun. | ||
森さんはします。 | morisan wa shimasu. | Herr Mori pflegt (etw.) zu tun. |
Schematisch kann diese Erweiterung bzw. Überlagerung folgendermaßen dargestellt werden:
Erweiterung:
に | ni | には | ni wa | |||
へ | e | へは | e wa | |||
で | de | では | de wa | |||
から | kara | からは | kara wa | |||
まで | made | までは | made wa |
Überlagerung:
を | o | は | wa | |||
が | ga | は | wa |
Kurzfrage mit „wa“
ビールを飲みますか。はい。- ワインは。 bīru o nomimasu ka. hai. - wain wa. |
Trinken Sie Bier? Ja. - Und Wein? |
In Gesprächssituationen, in denen mehrere Fragen gleicher Art hintereinandergestellt werden, kann mit „wa“ eine Kurzform dieser Fragen gebildet werden. Eigentlich handelt es sich hier um eine abgekürzte Fassung eines Satzes, die mehr oder weniger zufällig mit „wa“ endet.
Hier eine Dialogszene:
A: 何を買いますか。 | nani o kaimasu ka. | Was werden Sie einkaufen? | ||
B: 本を買います。 | hon o kaimasu. | Ich werde ein Buch kaufen | ||
A: 新聞は。 | shinbun wa? [=sh. o kaimasu ka.] | Und [was ist mit] Zeitungen? | ||
B: はい。 | hai. | Ja. | ||
A: 肉は。 | niku wa? | Und [was ist mit] Fleisch? | ||
B: はい。 | hai. | Ja. | ||
A: お酒は。 | osake wa? | Und [was ist mit] Sake? | ||
B: いいえ、お酒は買いません。 | iie, osake wa kaimasen. | Nein, Sake kaufe ich nicht. | ||
A: コーヒーは。 | kōhī wa? | Und [was ist mit] Kaffee? | ||
B: はい。 | hai. | Ja. | ||
[.........] | [.........] | [.........] |
Diese Szene macht deutlich, dass wa sozusagen als Ersatz für das Prädikat steht. In ähnlicher Weise können die bisher bekannten Fragesätze mit verschiedenen Partikeln wie der Ortsangabe (ni, e, kara, made), des Handlungsortes (de) etc. bei solchen „Frageketten“ eingesetzt werden:
どこへ行きましたか。 | doko e ikimashita ka. | Wo sind Sie hingegangen? | ||
東京へ行きました。 | tōkyō e ikimashita. | Ich ging nach Tokyo. | ||
長崎へは。はい。 | nagasaki e wa? - hai. | Und nach Nagasaki ? - Ja. | ||
広島へは。はい。[......] | hiroshima e wa? - hai. [......] | Und nach Hiroshima ? - Ja. [......] | ||
どこで買い物をしますか。 | doko de kaimono o shimasu ka. | Wo kaufen Sie ein? | ||
本屋でします。 | honya de shimasu. | Im Buchladen. | ||
デパートでは。はい。 | depāto de wa? - hai. | Und im Kaufhaus? - Ja. | ||
花屋では。いいえ。[...] | hanaya de wa? - iie. [......] | Und im Blumenladen? - Nein. [......] | ||
何を見ますか。 | nani o mimasu ka. | Was sehen Sie? | ||
テレビを見ます。 | terebi o mimasu. | Ich sehe fern. | ||
映画は。はい。[......] | eiga wa? - hai. [......] | Und Kinofilme? - Ja. [......] |
ご飯を食べます。それから本を読みます。 gohan o tabemasu. sorekara, hon o yomimasu. |
Ich werde etwas essen. Und dann werde ich ein Buch lesen. |
Mit Hilfe von satzverbindenden Wörtern (oder sogenannte Konjunktionen) können Beziehungen zwischen den einzelnen Sätzen hergestellt werden. Die sogenannte satzeinleitende Konjunktion steht, wie der Name schon sagt, am Anfang eines Satzes. Schematisch werden Konjunktionen folgenderweise verwendet:
Satz 1. | Konjunktion + Satz 2. | Konjunktion + Satz 3. | etc. |
In dieser Lektion werden zwei verschiedene satzeinleitende Konjunktionen eingeführt:
sorekara それから („und dann“)
zeigt in einem Verbalsatz an, dass eine Tätigkeit abgeschlossen ist und daraufhin eine weitere folgt (sogenannte konsekutive Konjunktion).
Sorekara kann sich sowohl auf eine Tätigkeit als auch auf Eigenschaften, aber auch auf Gegenstände beziehen. (Im Moment sind wir nur imstande, mit Hilfe dieser Konjunktion Verbalsätze zu verbinden.)
買い物をしました。 kaimono o shimashita. |
Ich habe Einkäufe gemacht. | |
それから家へ帰りました。 sorekara, uchi e kaerimashita. |
Und dann bin ich nach Hause gegangen. | |
魚を食べます。 sakana o tabemasu. |
Ich werde Fisch essen. | |
それから肉を食べます。 sorekara, niku o tabemasu. |
Und danach esse ich Fleisch. |
Im Weiteren kann sorekara wie das deutsche „außerdem“ oder „darüber hinaus“ als Aufzählung von ähnlichen Sachverhalten verstanden werden.
森さんはドイツ語を話します。 morisan wa doitsugo o hanashimasu. |
Frau Mori spricht Deutsch. | |
それからフランス語を話します。 sorekara, furansugo o hanashimasu. |
Außerdem spricht sie Französisch. | |
私はピアノを弾きます。 watashi wa piano o hikimasu. |
Ich spiele Klavier. | |
それからギターをひきます。 sorekara, gitā o hikimasu. |
Darüber hinaus spiele ich Gitarre oder: Danach spiele ich ... |
soshite そして („und“)
ist eine sogenannte koordinative Konjunktion. Streng genommen werden mit soshite unmittelbar aufeinander folgende Tätigkeiten, Eigenschaften und Sachverhalte aufgezählt.
Bei Sätzen, die Tätigkeiten wiedergeben, gibt es praktisch keinen Unterschied zwischen „soshite“ und „sorekara“:
新聞を読みます。 shinbun o yomimasu. |
Ich werde Zeitung lesen. | |
そして会社へ行きます。 soshite kaisha e ikimasu. |
Und in die Firma gehen. | |
レストランでご飯を食べました。 resutoran de gohan o tabemashita. |
Ich habe im Restaurant die Mahlzeit eingenommen. | |
そして喫茶庖でコーヒーを飲みました。 soshite kissaten de kōhī o nomimashita. |
Und im Café Kaffee getrunken. | |
花屋へ行きました。 hanaya e ikimashita. |
Ich bin zum Blumengeschäft gegangen. | |
そして花を買いました。 soshite hana o kaimashita. |
Und ich habe Blumen gekauft. |
Konjunktion が („ga“)
魚は食べますが、肉は食べません。 sakana wa tabemasu ga, niku wa tabemasen. |
Ich esse Fisch, aber kein Fleisch. |
Wenn zwei gegensätzliche oder sich gegenseitig einschränkende Sätze miteinander verknüpft werden, setzt man im Japanischen an das Ende des vorderen Satzes ein „ga“. Dieses „ga“ hat mit dem Subjektpartikel nichts zu tun und ist von der Wortart her eine Konjunktion. Diese satzverbindende Konjunktion wird an das Prädikat angehängt und nicht an den Satzanfang gestellt; sie gehört also zum vorderen Satz.
Dieses „ga“ sollte man (bei unserem derzeitigen Kenntnisstand) auf keinen Fall als satzeinleitende Konjunktion benutzen. Es dient lediglich als satzverbindendes Wort. Mit anderen Worten sind „soshite“ und „sorekara“ Wörter, die einen Satz einleiten, während das „ga“ zwei Sätze miteinander zu einer Einheit verbindet.
Je nach Kontext kann dieses „ga“ mit „zwar ... aber“, also als ein Wort, das einen starken Gegensatz oder eine starke Einschränkung darstellt, benutzt werden, aber es kann auch als schwacher Gegensatz aufgefasst und mit dem deutschen „wobei“ oder „und“ übersetzt werden.
ピアノは弾きますが、ギターは弾きません。 piano wa hikimasu ga, gitā wa hikimasen.
Ich spiele zwar Klavier, aber keine Gitarre.
新聞は読みますが、ラジオは聞きません。 shinbun wa yomimasu ga, rajio wa kikimasen.
Ich pflege Zeitung zu lesen, höre aber kein Radio.
彼は駅へ行きますが、私は帰ります。 kare wa eki e ikimasu ga, watashi wa kaerimasu.
Er geht zum Bahnhof, und (oder: ein schwaches „aber“) ich gehe nach Hause.
明日日本へ行きます。 ashita Nihon e ikimasu. | Morgen werde ich nach Japan fahren. |
Während im Deutschen die zeitbezogenen Wörter „gestern“, „heute“, „morgen“ usw. zu den sogenannten Adverbien gehören, sind diese Ausdrücke im Japanischen reguläre Nomen. 昨日 kinō (gestern), 今日 kyō (heute), 明日 ashita (morgen) und alle weiteren zeitbezogenen Ausdrücke können daher z.B. das Thema eines Satzes ausmachen und von dem Partikel „wa“ begleitet werden. (Entsprechend als Objekt mit „o“, als Subjekt mit „ga“ etc.) Andererseits können diese zeitbezogenen Nomen wie im Deutschen in der Funktion eines Adverbs auftreten oder genauer gesagt, adverbial benutzt werden und den Satzinhalt erweitern. Im Falle von „kinō“, „kyō“ und „ashita“ läuft die Erweiterung auf eine Präzision der Zeitangabe hinaus. Als Adverb benutzt (genauer: adverbial benutzt) erhalten die genannten zeitbezogenen Wörter folgende Eigenschaften:
1. sie werden normalerweise ohne Partikeln benutzt
2. sie können überall in einem Satz auftreten (sogar auch am Satzende im poetischen Bereich)
Wenn man diese zwei Bedingungen befolgt, kann ein einfacher Satz wie „toshokan de hon o yomimasu“ (Ich werde in der Bibliothek ein Buch lesen) auf folgende Weise erweitert (präzisiert) werden:
Ausgangssatz: 図書館で本を読みます。 einzusetzendes Wort: 今日 kyō (heute)
Erweiterungen mit „kyō“:
今日図書館で本を読みます。 kyō toshokan de hon o yomimasu. Heute werde ich ...
図書館で今日本を読みます。 toshokan de kyō hon o yomimasu. Ich werde in der Bibliothek heute ...
図書館で本を今日読みます。 toshokan de hon o kyō yomimasu. ... werde ich ein Buch heute lesen.
beachte:
Die Stellung eines Adverbs oder eines Wortes, das adverbial benutzt wird, ist zwar frei wählbar, aber es darf nicht zwischen zwei Wörtern, die eine Einheit bilden, wie Nomen und Partikel, platziert werden.
1. Das Verb
allgemeines, siehe Lektion 1
Negation des Verbs
- masu wird zu „masen“
negiertes Perfekt des Verbs
- masen wird zu „masen deshita“
2. weitere Partikeln
Subjektpartikel „ga“
- „ga“ dient zur Kennzeichnung des Subjekts
- „ga“ hebt das Subjekt sehr stark hervor
- Ergänzungsfragen haben oft ein „ga“ (dare ga, doko ga, nani ga)
Themapartikel „wa“
- „wa“ thematisiert das voranstehende Wort
- „wa“ hebt die dem Thema folgende Satzteile hervor
- die Hervorhebung ist vom Kontext abhängig (Objekt? / Prädikat?)
Abgrenzung mit „wa“
- „wa“ grenzt Sachverhalte ein, es kontrastiert die Aussage zu anderen Dingen
- andere Partikel sind mit „wa“ kombinierbar: ni wa, e wa, de wa, kara wa, made wa
- „o“ und „ga“ werden durch „wa“ überlagert
Kurzfrage mit „wa“
- „wa“ steht anstelle des Prädikats bei Frageketten („Und was ist mit ...“)
3. Konjunktion
- Konjunktionen stellen Beziehungen zwischen Sätzen her
- Konjunktionen stehen am Anfang eines Satzes
- „sorekara“ und „soshite“ dienen zur Aufzählung von Sätzen
Konjunktion „ ga“
- „ga“ verknüpft zwei gegensätzliche Sätze („zwar ... aber“)
- „ga“ darf nicht als satzeinleitende Konjunktion verwendet werden.
- im bestimmten Kontext ist der Gegensatz schwach („und“, „wobei“)
4. Zeitadverbien „ kinō-kyō-ashita“
- zeitbezogene Wörter (kinō-kyō-ashita-ototoi-asatte) sind Nomen
- sie können adverbial benutzt werden und präzisieren den Satzinhalt
- sie werden normalerweise ohne Partikeln benutzt
- sie können überall in einem Satz auftreten (außer z.B. zwischen Nomen und Partikel)