Aussprache Transkription

Einführung
in
Aussprache
und
Transkription
des
Japanischen

silbischer Aufbau

Im Gegensatz zum Deutschen, einer Sprache, deren Wortschatz sich aus überwiegend konsonantischen Lauten zusammensetzt, baut sich die japanische Sprache hauptsächlich aus Silben auf. So ist die kleinste bedeutungsunterscheidende lautliche Einheit im Japanischen überwiegend silbisch aufgebaut. (z.B.: ka, su, no, fu, mi usw.) Aus diesem Grunde baut sich z.B. auch das japanische Alphabet (Kana) aus silbischen Lauten auf und wird im Deutschen als "Silbenalphabet" bezeichnet.

In der Regel werden diese Silben alle etwa gleich lang ausgesprochen, wobei die Sprechlänge einer Silbe bei deutlichem langsamen Sprechen etwa halb so lang wie im Deutschen ist. (Abweichungen wie Langvokal, Langkonsonant etc. werden im Anschluss an die Grundlaute behandelt.)

Eine mehr oder weniger willkürliche Aneinanderreihung der Grundlaute der Tabelle auf der folgenden Seite lässt fast immer sinnvolle japanische Wörter entstehen. Allein das a kombiniert mit den Grundlauten (d.h. 45 Silben) bringt beispielsweise folgende Wörter hervor:
ai (Liebe), au (begegnen), ae (begegnen Imperativ), ao (Blau), aka (Rot), aki (Herbst), aku (s. öffnen), ake (öffnen Imperativ), ako (---), asa (Morgen), ashi (Fuß), asu (morgen), ase (Schweiß), aso (Ortsname Aso) usw.

Nach diesem sehr einfachen Prinzip ist praktisch jedes japanische Wort aufgebaut. (Versuchen Sie ein ähnliches Spiel mit deutschen Lauten - hier entstehen nur sinnlose, kaum aussprechbare Lautkombinationen -)

Neben den genannten zweisilbigen Wörtern, die einen großen Bestandteil des japanischen Wortschatzes ausmachen, existieren auch mehrsilbige und einige wenige einsilbige japanische Wörter. Japanisch ist, vom lautlichen Aufbau her gesehen, eine sog. polysyllabische (mehrsilbige) Sprache.

Da der lautliche Aufbau der japanischen Sprache sehr einfach und beschränkt ist, muss sie gleichzeitig auch mit einem sehr begrenzten Bestand bei der Wortbildung auskommen. Die Folge ist, dass Wörtern mit völlig verschiedener Bedeutung derselbe Laut zugeordnet wird. Es entstehen Homophone.

Während wir im Deutschen nur hin und wieder Wörter antreffen, die gleich ausgesprochen werden, aber unterschiedliche Bedeutungen haben (z.B. „Schloss“ als Schlossgebäude und „Schloss“ als Schließanlage), herrscht in der japanischen Sprache aus dem genannten Grund eine Inflation dieser Homophone. So gut wie jedes einsilbige Wort hat mehr als eine Bedeutung (z.B. „ha“ =Zahn, Blatt; „su“„ =Essig, Nest; „e“ = Bild, Griff etc.) Selbst zwei- oder mehrsilbige Wörter weisen dasselbe Phänomen auf (z.B. „kami“ =Gott, Papier; „seki“ =Sitzplatz, Husten; „sake“ = Reiswein, Lachs etc.) Diese Homophone können nur durch das Schriftbild oder durch schwer erkennbare Tonhöhenunterschiede differenziert werden.

Transkriptionssystem

Die japanischen Sprachlaute lassen sich mit Hilfe des Alphabets annähernd wiedergeben. Es wurden verschiedene
Transkriptionssysteme entwickelt, wovon das sog. Hepburnsche System (Japanisch: ヘポン式ローマ字 „Hebonshiki rōma-ji“) international am weitesten verbreitet ist. Der Grundbestand der Hepburnschen Umschrift baut sich nach einem System auf, nach dem man heutzutage auch die Silbenschriften wie bei uns das ABC tabellarisch darstellt. Die folgende Darstellung ergibt sich aus der Kombination der 5 japanischen Vokale a i u e o mit den Konsonanten k s t n h m y r w.

Eine aktive Beherrschung des Transkriptionssystems ist nicht besonders sinnvoll, da die japanische Sprache in den seltensten Fällen mit lateinischen Buchstaben umschrieben wird. Versuchen Sie daher möglichst bald, die original japanischen Schriftzeichen zu lernen. Die Silbenschrift lässt sich sehr schnell erlernen. (Um etwa das lange Wort „Intensivkurs“ zu schreiben, benötigt man 13 Buchstaben des Alphabets, aber nur 9 Silbenzeichen: shuuchuukooza vs. しゅうちゅうこうざ d.h. ca. 30% Ersparnis.)
Versuchen Sie möglichst gleich diese Grundlaute in tabellarischer Anordnung auswendig zu lernen. Auch wenn die Umschrift sich zum Schreiben der japanischen Sprache nicht eignet, entspricht sie der Anordnung des japanischen Silbenalphabets, die sie sich ohnehin in Kürze aneignen werden.

Tipp: Es genügt immer den Anfangslaut jeder Reihe zu kennen, also: a, ka, sa, ta, na, ha, ma, ya, ra, wa, n.

Die 46 Grundlaute des japanischen Silbenalphabets dargestellt mit lateinischen Buchstaben:

Vokalreihe a i u e o
k-Reihe: ka ki ku ke ko
s-Reihe: sa shi su se so
t-Reibe: ta chi tsu te to
n-Reihe: na ni nu ne no
h-Reihe: ha hi fu he ho
m-Reihe: ma mi mu me mo
y-Reihe: ya yu yo
r-Reihe: ra ri ru re ro
w-Reihe: wa wi* we* o
Konsonant: n

*Seit den Schriftreformen 1900 und 1945 finden die Hiragana ゐ wi und ゑ we offiziell keine Verwendung mehr. Das う u mit dakuten (ゔ) wurde vor wenigen Jahrzehnten eingeführt, um ein w [βu] in Fremdwörtern darstellen zu können, zum Beispiel im Wort „Venus“ (ヴィーナス). Da Lehnworte meist in Katakana geschrieben werden, wird es bei Hiragana allerdings nicht verwendet.

Die Tabelle zeigt Lücken und gewisse Unregelmäßigkeiten auf, da folgende Laute im Japanischen nicht als eigenständige Zeichen existent sind: si, ti, tu, hu, yi, ye, wi, wu, we, wo.
Die Unterstreichungen zeigen, dass anstelle von si, ti, hu und wo jeweils die Laute shi, chi, fu und o vorkommen. Die einzige Kollision innerhalb dieser Tabelle, nämlich die beiden o-Laute in der ersten und vorletzten Reihe entsteht dadurch, dass sie in der Silbenschrift unterschiedlich geschrieben werden (お vs. を bzw. オ vs. ヲ) Außerdem ist das n am Ende der Tabelle der einzige konsonantische Laut in der japanischen Sprache.

Akzent der Standardsprache

Die Sprache, die in und um Tokyo gesprochen wird, gilt als Norm für die japanische Sprache der Gegenwart. (sog. Hochsprache)
Der Akzent des Japanischen wird hauptsächlich durch Tonhöhen bestimmt.
(Im Deutschen dagegen spielt die Tonstärke, Betonung durch Lautheit eine zentrale Rolle.)
Wie wichtig die Tonhöhe bei der Aussprache im Japanischen ist, zeigen uns folgende Beispiele:

hashi   (Brücke)   -   hashi   (Essstäbchen)
nihon   (Japan)   -   nihon   (zwei zylindrisch geformte Gegenstände)
nikai   (2. Stockwerk)   -   nikai   (2 Mal)
itsuka   (5. Tag)   -   itsuka   (irgendwann)

Der korrekte Akzent des Japanischen lässt sich nur durch intensive Praxis einprägen. Es gibt keine allgemeine Regel für die Betonung japanischer Wörter, außer dass innerhalb einer Worteinheit nur ein einziger Bereich der Tonhöhe vorhanden ist. D.h. kein japanisches Wort wird „zickzack förmig“ betont:

Akzentschema
1. hoch-tief Akzent:

https://www.japanisch-grund-und-intensivkurs.de/system/files/book-page/1...

Beispiel: ani; eki; ikura; miruku usw.
 

2. tief-hoch Akzent:

https://www.japanisch-grund-und-intensivkurs.de/system/files/book-page/1...

Beispiel: natsu; fuyu; sakura usw.
 

3. tief-hoch-tief Akzent:

https://www.japanisch-grund-und-intensivkurs.de/system/files/book-page/1...

Beispiel: akai; hiroi; nomimono; tanoshii; yawarakai usw.

Abweichungen gegenüber den Deutschen Lauten

Die Sprachlaute des Japanischen unterscheiden sich praktisch alle in einigen Nuancen von den Lauten der deutschen Sprache. In dieser Zusammenstellung geht es jedoch zunächst nur darum, die Abweichungen aufzuzeigen, die so gravierend sind, dass eine Wiedergabe dieser Laute für den japanischen Gesprächspartner nicht nur erheiternd oder störend wirkt, sondern ernsthafte Verständigungsschwierigkeiten verursacht.

i- und u-Laute
Sämtliche in der Lauttafel aufgeführten i- und u-Laute (i, ki, shi, chi, ni …; u, ku, su, tsu, nu …) werden mit einer schmalen Lippenstellung gebildet. Beim i-Laut sind die Lippen straff gespannt und geben etwa ein Bild des „erstarrten Lächelns“. Beim u-Laut bleiben die Lippen im Gegensatz zum deutschen „u“ ungerundet und nehmen eher eine schmale Form ein.

Vokale a, i, u, e, o
Abgesehen von der für alle Laute geltenden kurzen Sprechlänge und der oben beschriebenen Besonderheit der i-und u-Laute, weichen die japanischen Vokale nicht wesentlich von den deutschen Vokallauten ab, d.h. es gibt in der Standardsprache keine „getrübten“ Vokale. (Das ist auch der Grund, warum Japaner Schwierigkeiten bei der Aussprache der deutschen Umlaute ü, ö etc. haben.)

k-Reihe
keine wesentliche Abweichung gegenüber deutschen Lauten.

s-Reihe
Alle s-Laute des Japanischen sa, su, se, so werden „scharf“ und stimmlos wie das deutsche Eszett (ßa, ßu, ße, ßo) ausgesprochen. Die Rechtschreibung der japanischen s-Laute, die an die stimmhaften Anlaute der deutschen Wörter wie „sagen, suchen, sehen, sonnen“ erinnert, verursacht hier häufig Aussprachfehler. (Für die stimmhaften s-Laute werden, wie wir noch sehen werden, in der Transkription die Silben za, zu, ze, zo verwendet.) Die Lautkombination von s und i erscheint in der international am weitesten verbreiteten lateinischen Umschrift als ein shi. Der Laut shi wird etwa wie das deutsche „schi“, jedoch mit einer schmalen Lippenstellung ausgesprochen.

t-Reihe
Die Laute ta, te und to bereiten dem deutschen Lernenden keine Schwierigkeiten. In der Lateinumschrift werden anstatt ti und tu die Silben chi und tsu verwendet. chi wird etwa wie „tschi“ wie im Wort „Tchibo“ oder „cheese“ artikuliert. tsu spricht man etwa wie das stimmlose „z“ in „Zucker“ aus.

n-Reihe
keine wesentliche Abweichung gegenüber deutschen Lauten.

h-Reihe
Die Laute ha, he und ho werden kurz, aber sonst wie im Deutschen ausgesprochen. Der Laut fu (ein hu ist nicht existent) kennt keine Entsprechung zu irgendeinem deutschen Laut. Die Lippen nehmen bei der Bildung des Lautes fu in etwa die Stellung ein, die beim Ausblasen einer Kerze zu sehen ist. Es besteht also kein Kontakt zwischen den oberen Schneidezähnen und der Unterlippe, wie das beim deutschen f-Laut der Fall ist. Der Laut hi wird etwa wie „ich“, „China“, „Chinin“ ausgesprochen.

m-Reihe
keine wesentliche Abweichung gegenüber deutschen Lauten.

y-Reihe
Die Laute der fragmentarischen Reihe ya, yu, yo (es gibt kein yi und ye im Japanischen) werden etwa wie die deutschen Laute in „Yacht“, „Jutta“ oder „Jochen“ realisiert.

r-Reihe
Die wohl für Deutsche schwierigste Lautbildung im Japanischen ist das r. Es ist annähernd ein Zungenspitzen-r („bayrisches r“), das jedoch nur durch einmaliges Schlagen der Zungenspitze gegen den Vordergaumen erzeugt wird. Die Lautbildung liegt zwischen r, l und d und so entspricht die r-Reihe ra, ri, ru, re, ro am ehesten noch den deutschen Lauten da, di, du, de, do oder präziser, dem spanischen einfach gerollten r. (Die Verwendung des sog. Rachen-r für japanische Wörter ist genauso störend oder zumindest amüsant wie bei jener „Verarschung“ der Ostasiaten in den Medien beim Gebrauch des r-Lautes. „Ich habe im Pleisausschleiben eine Leise nach Lom gewonnen.“)

w- Reihe
Im heutigen Japanisch existiert nur noch der Laut wa der w-Reihe. Er entspricht dem englischen „w“ etwa in „what“ und ist somit eher ein schnell ausgesprochenes „ua“.
Der Laut o dieser Reihe ist von der Aussprache her identisch mit dem o der Vokalreihe. In der Silbenschriftschreibung wird erst der Unterschied deutlich (お versus を). Das o der w-Reihe dient ausschließlich der Wiedergabe der sogenannten Objektpartikel (siehe Grammatik Lektion 1).

n-Laut
Der einzige Laut, der im Japanischen konsonantisch in Erscheinung treten kann, ist der n-Laut. Tritt er als Konsonant, d.h. nicht in der Kombination mit den Vokalen a, i, u, e, o auf, so kann er niemals im Anlaut stehen.
Der n-Laut des Japanischen variiert in der Aussprache je nach seiner Umgebung von nasal, halbnasal bis nicht nasal, bleibt jedoch in der Hepburnschen Umschrift stets als ein simples n bestehen. Dies ist in der heutigen Orthographie auch dann der Fall, wenn er vor den Silben ba, bi, bu, be, bo (also: nba, nbi, nbu, nbe, nbo), vor den Silben pa, pi, pu, pe, po und vor ma, mi, mu, me, mo auftaucht. Das ist deshalb erwähnenswert, da der n-Laut innerhalb der Wörter, die die genannte Bedingung erfüllen, wie ein m ausgesprochen wird.
(Versuchen Sie folgende japanische Wörter schnell auszusprechen, ohne das der unterstrichene Laut als m prononciert wird: konban, yonmai, kanpai, denpoo, jinmei, senman, bunmei etc… Sie haben sicher gemerkt, dass das n automatisch zu einem m wird.)
In der älteren Umschrift erscheint der n-Laut in besagter Umgebung auch in der Rechtschreibung als ein m. Diesen Umstand zu kennen ist insofern wichtig, als dass Sie beim Nachschlagen in älteren Wörterbüchern vergeblich nach -np-, nb-, sowie -nm- Lauten suchen werden. Das n ist der einzige Konsonant in der japanischen Sprache. (nicht zu verwechseln mit der n-Reihe na, ni, nu, ne, no)
Der n-Laut wird, wie die Beispiele zeigen, je nach Umgebung unterschiedlich ausgesprochen:

- vor den Silben p -, b-, m-
Steht der n-Laut vor p-, b-, m-, so wird er wie ein „m“ ausgesprochen:

np- → [mp] kanpai (Prosit, zum Wohl)
shinpu (Priester)
henpi (abgelegen)
nb- → [mb] zenbu (alles, insgesamt)
shinbun (Zeitung)
junbi (Vorbereitung)
nm- → [mm] sanman (30.000)
jinmin (Staatsvolk)
unmei (Schicksal)
kanmuri (Krone)

- vor den Silben t-, d-, ts -, ch-, n-, j-, z-, r-
Das n vor diesen Lauten entspricht etwa der deutschen Aussprache.
Beispiele:

dentō (Tradition) hondana (Bücherregal)
danchi (Wohnsiedlung) kanji (chin. Schriftzeichen)
ten'nō (jap. Kaiser) senzo (Vorfahren)
hondo (Hauptinsel Japans) shinrui (Verwandte)

- vor k-, g-, w-
Folgt dem n-Laut eine Silbe der Reihen k-, g- oder w-, so entsteht ein verhältnismäßig leichter Nasallaut wie etwa bei der Aussprache des deutschen Wortes Junge.
Beispiele:

nk- kenkō (Gesundheit)
bunka (Kultur)
genki (gesund, munter)
ng- gengo (Sprache)
shingō (Verkehrsampel)
Nihonga (jap. Malerei)
nw- denwa (Telefon)
shinwa (Mythos)
kanwa-jiten (chin.-japan. Zeichenlexikon)

- vor einem Vokal
Folgt dem n ein Vokal, muss nach dem n abgesetzt werden und mit der nächsten Silbe neu begonnen werden, sonst kann es zu Verwechslungen mit den Lauten na, ni, nu, ne, no kommen. Wenn dem Konsonanten n ein Vokal folgt, wird dies in der Umschrift mit einem Apostroph markiert (… n'a, … n'i, … n'u, … n'e, … n'o):
kin'en „Rauchen verboten“ ←→ kinen „Gedenktag“
Das n vor einem der Vokale a, i, u, e, o wird ebenfalls nasal.
Beispiele:

han'i (Bereich)
den'en (Feld-, Ackerlandschaft)
shin'an (neuer Plan)
sen'in (Schiffsbesatzung)
man'in (überfüllt sein mit Menschen)

-n als Wortauslaut
Steht am Ende eines Wortes ein n, so entsteht ebenfalls ein schwacher Nasallaut.
Beispiele:

jikan (Zeit)
kin (Gold)
Nihon-jin (Japaner)
hon (Buch)
sakubun (Aufsatz)



Übung im Hören und Sprechen (Grundlaute)
1. Versuchen Sie folgende Wörter nach zusprechen.
Beachten Sie dabei auch den Akzent, der hier durch Versetzen der Silben gekennzeichnet wurde:

1. akai 19. hiroi 37. okane
2. akarui 20. hon 38. osake
3. aki 21. ikura 39. oshieru
4. amai 22. ikutsu 40. otokono
5. anata 23. kaeru 41. rainen
6. ani 24. inaka 42. sakana
7. arau 25. kaimono 43. sakura
8. aruku 26. kashi 44. sentakuki
9. atama 27. katakana (katakana) 45. setsumei
10. chikai 28. kikoeru 46. shinkansen
11. eki 29. kotaeru 47. sukoshi
12. fuku 30. mieru 48. taisetsu
13. furo 31. miruku 49. tanoshii
14. fuyu 32. mitsukaru 50. tsukareru
15. hana/hana 33. naoru 51. ureshii
16. hanaya 34. natsu 52. wasureru
17. hashi/hashi 35. nihon 53. watashitachi
18. heya 36. nomimono 54. yakusoku


Transkription und Aussprache der Zusatzlaute

Neben den bisher erläuterten Grundlauten existieren im Japanischen einige weitere Laute. Diese Laute, die sich anhand der vorher gezeigten Tabelle bisher nicht umschreiben ließen, werden in folgender Weise transkribiert:

stimmhafte und plosive Laute

ga gi gu ge go
za ji zu ze zo
da ji* zu* de do
ba bi bu be bo
pa pi pu pe po

*die Laute "di" und "du" existieren im Japanischen nicht

(man kann sie sich aber merken denn damit wird „di“ = ぢ und „du“ = づ geschrieben, nur so kann Microsoft-IME nur unterscheiden andern falls wird immer nur „ji“ = じ und „zu“ = ず geschrieben)

Laute, die in Silbenschrift geschrieben eine unterschiedliche Gestalt annehmen, sind in der Hepburnschen Umschrift nicht mehr als solche zu erkennen:
ji der z-Reihe: じ zu der z-Reihe: ず
ji der d-Reihe: ぢ zu der d-Reihe: づ

g-, z-, d-, b- Laute
Zu den Lauten der k-, s-, t- und p- Reihe (letztere wird hier eingeführt) gibt es „weiche“ Varianten, nämlich die Laute der g-, z-, d-, b- Reihe:
Abweichungen gegenüber deutschen Lauten (unterstrichen):

1. alle u-Laute werden mit einer ungerundeten, schmalen Lippenstellung ausgesprochen. (=gu; zu; bu; pu)
2. die Lautreihe z wird weich wie „Sonne“ ausgesprochen. Der Laut ji (ein zi gibt es nicht) wird am Wortanfang sowie nach einem n wie „Dschungel“ sonst wie „Gelee“ (sehr schmale Lippe) betont.
3. als Variante zum g (wie im Deutschen) wird es im Wort inneren oft wie ein „ng“ ausgesprochen, wobei jedoch das „n“ kaum hörbar ist.

Übung mit den Lauten g-, z-, d-, b-
Versuchen Sie folgende Wörter unter Berücksichtigung des Akzents nachzusprechen:

1. gaikoku 11. zenbu 21. damaru
2. genki 12. kaze 22. dare
3. sugu 13. hajimete 23. doitsu
4. kagi 14. mijikai 24. doko
5. kangaeru 15. tsuzuki 25. mada
6. shigoto 16. muzukashii 26. odori
7. ageru 17. kazoku 27. basu
8. oyogu 18. kozutsumi 28. benri
9. sagasu 19. karada 29. pachinko
10. ugoku 20. daigaku 30. sanpo


Langvokale

Es gibt im Japanischen die 5 Langvokale aa(ā), ii(ī), uu(ū), ee(ē), oo(ō). Darüber hinaus können die vokalischen Endungen aller übrigen Silben gedehnt werden
(kaa(kā), kii(kī), kuu (kū), kee(kē), koo (kō), shii(shī), suu (sū), see(sē), soo (sō) etc.)

(schreiben mit IME ist hier ein wenig probieren nötig meist erkennt IME es, einzig was mir bis her aufgefallen ist, man muss einige ū und ō Langvokale, wenn man sie nachher in Kanji konvertiert, mit ou, uu, schreiben, sollen sie ins Katakana konvertiert werden muss ein ー (deutsche Tastatur ß) folgen „a- i- u- e- u-“)
a aa
i ii*
u uu
e ee oder ei*
o oo oder ou

* Bei i und e (in Wörtern chinesischer Herkunft) erfolgt die Vokaldehnung durch ein angehängtes i: oniisan, meishi


Die Langvokale sind doppelt so lang wie die einfachen Silben. Es ist äußerst wichtig, diese Dehnung einzuhalten, da es sonst zu Verwechslungen kommen kann. Folgende Wörter werden beispielsweise nur durch die Dehnung des Vokals unterschieden:

obasan (Tante) - obaasan (Großmutter)
ojisan (Onkel) - ojiisan (Großvater)
ie (Haus) - iie (nein)
e (Bild) - ee (ja) usw.

Neben diesen „echten“ Langvokalen werden die Diphthonge ei und ou (ō) im normalen Redefluss wie ee bzw. oo ausgesprochen. (Diese Tatsache wirkt sich auch auf die Orthographie aus. Siehe dazu: Einführung in das Hiragana) Neben dieser Standardschreibweise, die sich auch auf alle weiteren Laute erstreckt (z.B. ka - kaa, to- too, za - zaa, pi - pii etc.), kann die Dehnung der Vokale auch durch einen sog. Dehnungsstrich - oder einen Zirkumflex ^ bzw. - über dem bestimmten Vokal markiert werden. Bedauerlicherweise entfällt im internationalen Schriftverkehr die Kennzeichnung des Langvokals, mit der Folge, dass Wörter, die sich nur durch dieses eine Merkmal unterscheiden, nicht mehr unterscheidbar sind. Das führt im Übrigen zur weiteren Überschwemmung der japanischen Sprache mit Homophonen. („gleich klingende Wörter“ - vgl. „Einführung in die Aussprache“)

Weitere Beispiele, die die Wichtigkeit der Kennzeichnung des Langvokals zeigen:

kado (Ecke) kaado (Karte)   yoi (gut) yooi (Vorbereitung)
hato (Taube) haato (Herz)   koshi (Hüfte) kooshi (Gitter)
chizu (Landkarte) chiizu (Käse)   kogo (altes Wort) koogo (gespr. Sprache)
biru (Hochhaus) biiru (Bier)   me (Auge) mei (Nichte)
kutsu (Schuh) kutsuu (Schmerz)   soto (draußen) sootoo (ziemlich)
heya (Zimmer) heiya (Ebene)   seki (Sitzplatz) seiki (Jahrhundert)


Langkonsonanten

Langkonsonanten* werden im Japanischen präziser als im Deutschen ausgesprochen. Die Sprechlänge von japanischen Langkonsonanten ist etwa so, wie wenn wir ein entsprechendes Wort im Deutschen getrennt aussprechen würden: z.B. statt Kasse: Kas-se; statt Motte: Mot-te; statt Wecker: Wek-ker etc. Gerade deutsche Lerner sollten diese Aussprache besonders beachten, da hier Verständigungsschwierigkeiten auftreten können.

p pp
t tt
k kk
s ss
d dd
g gg
ch tch

Von den insgesamt 9 Langkonsonanten des Japanischen -ppt, -tt-, -tch-, -kk-, -ss-, -ssh-, -dd-, -gg- und -hh- treten einige hauptsächlich bei der Orthographie von Fremd- und Lehnwörtern auf; die letzten drei Laute (dd, gg, hh) sogar ausschließlich in diesen Fällen. Dabei können ebenso weitere hier nicht erwähnte Langkonsonanten entstehen.

Durch Übersehen des einen Unterschieds besteht auch hier die Gefahr, dass Wörter mit völlig unterschiedlicher Bedeutung durcheinander gebracht werden:

ita (Brett) itta (gesagt)   haka (Grab) hakka (Menthol)
oto (Ton, Laut) otto (Ehemann)   wata (Watte) watta (zerbrochen)
toshin (Stadtmitte) tosshin (Ansturm)   iken (Meinung) ikken (1 Gebäude)



*In einigen Lehrbüchern wird auch der Begriff „Doppelkonsonant“ verwendet. Jedoch entspricht der Laut nicht einem zweifach gesprochenen Konsonanten, weshalb in diesem Lehrbuch „Langkonsonant“ vorgezogen wird.


Übung mit Langkonsonanten:
3. Versuchen Sie folgende Wörter unter Berücksichtigung des Akzents nachzusprechen:

1. koppu 11. sakki
2. bakku 12. kippu
3. beddo 13. massugu
4. bikkuri 14. yappari
5. chotto 15. damatte
6. gakkoo 16. kaette
7. kissaten 17. chigatte
8. kekkon 18. mitsukatte
9. motto 19. waratte
10. otto 20. naratte


palatalisierte Konsonanten

Palatalisierte Konsonanten sind Vordergaumenlaute, die sich aus Konsonant + Semivokal + Vokal zusammensetzen.
Im Japanischen kommen die folgenden palatalisierten Konsonanten vor, die in der Transkription folgendermaßen notiert werden:

kya kyu kyo
gya gyu gyo
ja ju jo
sha shu sho
cha chu cho
nya nyu nyo
hya hyu hyo
bya byu byo
pya pyu pyo
mya myu myo
rya ryu ryo

Die Laute cha, chu, cho werden etwa wie „tscha, tschu, tscho“ ausgesprochen. Die Laute hya, hyu, hyo etwa wie dem ch-Laut im Deutschen bei „ich“, „Michael“, „Mädchen“ oder „kichern“.
Die Laute ja, ju, jo spricht man etwa „dscha, dschu, dscho“ wie im französischen „bagage mirage“ etc. aus.
Palatalisierte Konsonanten können auch zusammen mit Langvokalen und/oder Langkonsonanten auftreten. Bei der
Aussprache dieser Laute ist es wichtig, den i-Laut nicht zu deutlich auszusprechen, da sonst der Unterschied zu einer Silbenkombination mit der Eigenschaft: i-Auslaut + ya/yu/yo verlorengeht Beispiel: ... ki ya - kya; ... ki yu - kyu; ... ki yo - kyo usw.. Darüber hinaus sind bei Lehn- und Fremdwörtern aus westlichen Sprachen weitere hier nicht erwähnte Vordergaumenlaute denkbar. (z.B. danke sheen- danke schön)


Übungen mit palatalisierten Konsonanten
Versuchen Sie folgende Wörter unter Berücksichtigung des Akzents nachzusprechen:

1. okyaku 11. hyaku 21. shorui
2. kyonen 12. irasshai 22. konpyuutaa
3. kaisha 13. zasshi 23. tanjoobi
4. jidoosha 14. bukkyoo 24. shuuchuukooza
5. jisho 15. jugyoo 25. shoogakkoo
6. juusho 16. yakyuu 26. ryuugaku
7. chuugoku 17. juusu 27. yuubinkyoku
8. ocha 18. juusho 28. happyookai
9. chotto 19. sanbyaku
10. nyuusu 20. byooki


Devokalisierung

In der heutigen japanischen Standardsprache werden Vokale, vornehmlich die i- und u-Laute, in bestimmter lautlicher Umgebung „verschluckt“. In erster Linie handelt es sich dabei um i- und u- Laute zwischen, nach und in letzter Zeit vor stimmlosen Konsonanten.
Beispielsweise wird das japanische Wort „aki“, das „Herbst“ bedeutet, nicht mehr so, wie es transkribiert wurde, ausgesprochen, sondern nur noch wie ein „akch“ (das „ch“ wie im deutschen Wort „Mädchen“), weil der i- Laut in diesem Wort nach dem stimmlosen Konsonanten „k“ steht.
Die Devokalisierung, die in der Aussprache des modernen Japanischen eine außerordentlich große Rolle spielt, wird in der Transkription (z.B. Hepburnsche Umschrift) allerdings nicht berücksichtigt.
So werden betroffene Wörter auf Übung im Hören und Sprechen (Grundlaute), die wir als Demonstrationsbeispiel heranziehen wollen, im normalen Redefluss
folgendermaßen ausgesprochen:

Übungs-
Nummer
Hepburnsche
Umschrift
Bedeutung tatsächliche
Aussprache
3. aki Herbst ak i 
8. aruku zu Fuß gehen aruk u 
10. chikai nah ch i kai
11. eki Bahnhof ek i 
12. fuku Kleidungsstück f u ku
13. furo Bad f u ro
14. fuyu Winter f u yu
17. hashi Essstäbchen hash i 
19. hiroi geräumig h i roi
22. ikutsu wieviel ik u ts u 
28. kikoeru hören können k i koeru



Leider gibt es keine Möglichkeit, die devokalisierten Wörter als solche systematisch zu erlernen. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die Aussprache der Muttersprachler nachzuahmen.

Des Weiteren ist der Vokalschwund teilweise nicht ganz so stark wie es hier dargestellt wird. Es ist teils auch so, dass der schwindende Vokal noch ganz leicht im Anlaut mit schwingt.
Und auch die Angaben zu 8 11 13 17 19 22 28 sind hier stark übertrieben sind es ist wohl möglich das auch bei diesen die Vokale schwinden können, aber definitiv nicht so wie hier angegeben. Möglicherweise ist das auch eine Dialektsache.
Nach meiner Erfahrung wird es früher oder später so sein das man je nachdem von selbst Vokale verschluckt.