November 2017

Starke Behauptung mit はずだ

„Der Zug müsste (eigentlich) bald kommen.“ 電車は/がもうすぐ来るはずです。 Bei dieser Aussage handelt es sich um eine bestimmte Art von Behauptung. Der Sprecher weiß irgendwie, dass der Zug bald kommt. Solche Aussagen, die eine ziemlich starke Behauptung, fast Überzeugung darstellen, werden im Japanischen mit Hilfe des Ausdrucks はずだ wiedergegeben. Wenn Sie はずだ benutzen, sollte die Aussage in der Regel auf fundierten Informationen basieren, zumal die ursprüngliche Bedeutung von 筈(はず) auf den Begriff „Vernunft“ bzw. „Notwendigkeit“ zurückgeht. Sie habe z.B. im Fahrplan, sich beim Schaffner erkundigt oder schließen aus Erfahrung als regelmäßiger Benutze dieses Zuges auf seine Ankunftszeit. Solche ...

subjektive Behauptung ~に違いない

„Der Zug kommt bestimmt bald.“ 電車はもうすぐ来るに違(ちが)いありません。 Eine solche Aussage kann je nach Kontext eine unbegründete subjektive Behauptung (etwa: Ich warte ja schon so lange, deshalb kommt er.) bedeuten, oder aber auf einer belegbaren Information beruhen. (etwa: Der Zug kommt immer um diese Zeit.) Im Gegensatz zu はずだ, das eine handfeste Begründung voraussetzte, drückt die Formulierung ~に違いない eine subjektive Behauptung aus, die ...

Formulierung mit でも

Die Partikelkombination aus で und も wird in zwei verschieden Umgebungen benutzt. Gemeint sind dabei nicht die lautgleichen Formen mit でも, die wir aus dem vergangenen Semester kennen:
- „Aber“ als satzeinleitende Konjunktion (新聞を読みます。でも、雑誌は読みません。)
- die Verbindung beim Konzessivsatz („auch wenn“) ~でも/~でも (新聞はよんでも、雑誌は読みません。)
- die Kombination aus で („in“, „mit“) und も („auch“) (家でも読みます。/鉛筆でも書きます。)

1. Funktion

お茶でも飲みませんか。 „Sollen wir nicht Tee oder was anderes trinken?“

Durch でも in diesem Sinne wird ein Nomen markiert, das repräsentativ für andere, gleichwertige Nomen steht. Die Übersetzung für dieses ...

Fragepronomen + でも

m Rahmen der Anwendung von ~でも im Sinne von „selbst“, „sogar“ bzw. „auch“ können anstatt eines normalen Nomens auch Fragepronomen und deren erweiterte Formen auftreten. in solchen Fällen wird das ~でも zunächst als „auch immer“ bzw. „egal …“ übersetzt. Wenn wir beispielsweise das 何 in die Formel Fragepronomen + でも einsetzen, entsteht ein 何でも, was wir mit „was auch immer“ bzw. „egal was“ übersetzen können. Wenn wir diese Formulierung in einen Satz wie 私は何でも食べられます。 integrieren, entsteht zunächst die Rohübersetzung „Ich kann, was auch immer, essen.“, die zwar verständlich, aber nicht gerade natürlich wirkt. Im Normalfall ...

Fragepronomen + Satz +ても/でも

Als eine erweiterte Form der Zusammensetzung des Fragepronomen und でも können Satzeinschübe in der Art von 何時間・勉強し・でも … „wieviele Stunden man auch lernt …/ egal, wieviele Sunden man auch lernt …“ betrachtet werden. Hier wird zwischen dem Fragepronomen und dem でも, das bei einem Verbalsatz auch zu ても werden kann, ein Satz eigeschoben. Dabei kann der „Satz“, wie das obige Beispiel zeig, aus einem einzigen Wort (= Prädikat) bestehen oder folgendermaßen mehrgliedrig ausfallen: 何時間・家で一生懸命漢字を勉強し・でも … „wieviele Stunden man auch zuhause mit voller Energie Kanjis lernt, …“
Wie gesagt ...

Das Pseudonomen よう

Das Pseudonomen よう wurde aus dem Wort 様 („Art und Weise“) abgeleitet und ist uns beispielsweise aus der Formulierung このように („auf diese Weise“; 2. Semester Lektion 5) und vor allem aus dem Zusammenhang der Vermutungsform, dort in der Gestalt von ~ようだ (Semester 2 Lektion 8) sowie als Vergleichswort (dito) bekannt. Im Folgenden sollen weitere Anwendungsbereiche dieses Wortes behandelt werden. Von der Form her gesehen verhält sich よう wie ein Nominaladjektiv, so dass es je nach möglichem Anschluss Modifikationen wie ようだ, ような, ようではない, ように etc. zustande bringt.


Zweck der Handlung mit ~ため(に)

Im vergangenen Semester (Lektion 3) wurde das ~ため(に) („wegen“) im Rahmen der kausalen Satzverbindungen behandelt. (雨のためにドライブができませんでした。 Wegen des Regens konnten wir keine Spritztour machen.) Neben dieser kausalen Anwendung beinhaltet dieses Pseudonomen auch weitere Funktionen, die vom Inhalt des jeweiligen Satzes abhängt. So kann eine nominale Verbindung nach der Formel Nの~ため(に) wie im Deutschen durch aus eine positive oder zumindest neutrale Aussage implizieren.
明日のドライブのためにガソリンを入れておきます。 Für die morgige Spritztour werde ich vorsorglich Tanken. Die Übersetzungsmöglichkeiten für ...

„um … zu“ mit V ~には

Neben der in Abschnitt 2 behandelten Form ~ため(に) gibt es im Japanischen eine weitere Möglichkeit, dass „um … zu“ zum Ausdruck zu bringen. Dies erfolgt durch die Aneinanderreihung der Partikel に und は an das Verb. Während Phrasen mit ~ため(に) eine Haupthandlung darstellten, die durch eine Art Nebenhandlung begleitet wurde, die keinen Nachdruck erforderlich machte, ziehen Sätze mit V~には eher unbedingt notwendigem oft einzigartige oder einzig mögliche Handlungen nach sich. So können Sie zwar Sätze mit „neutralem“ Inhalt wie 映画を見るために明日町へ行くいつもりです。 „Ich habe morgen vor, in die Stadt zu fahren, um mir einen Film anzusehen.“ ohne weiteres mit ~ために bilden. Dieser Satz lässt sich aber nicht mit ~には bilden 映画を見るには明日町へ行くつもりです。, zumal ...

erweiterte Formen des Partikels に

Im Gegensatz zum Deutschen gibt es im Japanischen bekanntlich keine Präposition als Wortart. In vielen Fällen wird die Aufgabe einer Präposition, die Kennzeichnung der Beziehung zwischen einzelnen Wörtern in einem Satz, durch Partikeln abgedeckt. Dabei spielt insbesondere der Partikel eine ausschlaggebende Rolle. Während wir in den ersten beiden Semestern die verschiedenen Funktionen von に kennengelernt haben, geht es in diesem Abschnitt um erweiterte Formen des Partikels. Die Erweiterung von に erfolgt generell durch Ausdrücke, die aus bestimmten ...

N ~にとって

Die Formulierung ~にとって, die oben als Beispiel für einen erweiterten Partikel herangezogen wurde, entspricht dem „für“ im Deutschen. Allerdings wird ~にとって nur bei „für“ im Sinne einer Bewertung in der Art von „Für A ist B ein → Bewertung“ gebraucht. („Für mich ist die Liebe due wichtigste Sache auf der Welt.“) Mit anderen Worten wird zunächst ein Subjekt mit ~にとって markiert und im Verlauf des Satzes der Grad der Beziehung des Subjekts zum Objekt wertend dargestellt. Normalerweise wird bei ~にとって ein menschliches Wesen als Subjekt herangezogen. In einem Satz wie „Für Japan ist das ein großes Problem.“ können sie auch ein ~にとって einsetzen, zumal hier lediglich die Personifikation eines unbeseelten Wortes stattfindet.
Als Prädikat eines Satzes mit ~にとって ...

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